nach zweimonatiger Testphase sind unsere Erfahrungen mit dem Bosch Indego durchaus positiv. Es muss jedoch auch festgehalten werden, dass die Installation nicht mal so einfach war, wie es im Video behauptet wird – die Fehler lagen hierbei nicht nur beim Anwender.
Zuerst jedoch die Basics. Im Oktober 2015 haben wir den Bosch Indego 1000 Connect gekauft (war ein Amazon Deal) – wohl wissend, dass wir im neuen Jahr noch einiges vor uns haben würden, um dem Roboter das Rasenmähen zu überlassen. Zum damaligen Zeitpunkt haben wir kein Wert auf die Internetfähigkeit eines Rasenmähroboters gelegt. Mittlerweile würde ich diese Funktionalität nicht missen, auch wenn die Applikation sich nicht so verhält wie erwartet.
Die mechanische Installation ist denkbar einfach. Flachen Untergrund für die Ladestation finden, Begrenzungdraht legen, Strom anschließen und den Rest macht der Bosch Indego. Das hätte auch so geklappt, wenn unser Garten so einfach gestrickt wäre, wie der im Promotion Video (https://www.youtube.com/watch?v=tys9Pg1wWMA – man beachte die subtile Schleichwerbung bei 1:40 – Rolex am Handgelenk). Das Grundstück im Video ist flach mit Rasen und hat zwar ein paar Hindernisse. Unser Grundstück hat Kieswege, Stufen und einige Pfosten (der unserer Hochterrasse).
Dabei war unser größtes Experiment ob der Indego wohl auf Kies / Split fahren würde – klare Antwort: Nein, der Indego schafft es nicht auf Kies. Da kann man versuchen den Kies zu verdichten – der Hinterradantrieb von dem Bosch Indego hat keine Chance auf losen Boden voran zu kommen. Es funktioniert, wenn eines der beiden Hinterräder auf festem Grund (sprich Rasenfläche oder festem Erdboden) ist. In unserem Fall haben wir den Indego auf der Steinsplitschicht unterhalb der Terrasse gestellt, da die Terrasse gleichzeitig die Überdachung für den Indego darstellt (siehe Abbildung). Nachdem wir also festgestellt haben, dass unser Experiment gescheitert ist, haben wir die Steine entfernt und den Rasenmäher direkt auf das Gartenflies aufgebaut. Und siehe da, er fährt wie eine eins.
Zweites Problem war, dass wir in unmittelbarer Nähe der Ladestation ein Hindernis hatten, welches mit einem Begrenzungsdraht abgegrenzt war. Wer hierbei aufmerksam das Video bzw. die Anleitung studiert wird festellen, dass ein Mindestabstand von 50 cm eingehalten werden muss – wir hatten nur 40 cm. Da der Indego an der Ladestation viel rangiert, wird hier mehr Platz benötigt. Also musste noch ein zweites Mal die Ladestation umgesetzt werden.
Dann ist also der Indego zum ersten Mal weiter als 2m von der Ladestation entfernt gewesen. Die Mindestabstände von Begrenzungdraht zu Hindernissen und Rand sind tatsächlich einzuhalten, da auch hier der Indego Rangierabstand benötigt. Wer wie wir, den Garten selbst angelegt hat und ggf. die ein oder andere Unebenheit hat, dem kann es blühen, dass der Indego irgendwann stecken bleibt. Hier zeigt sich, dass wie viel Sinn es macht, dass der Rasenmähroboter ans Internet angeschlossen ist. Jedes Mal wenn das der Indego hilfe braucht, werden wir auf dem Handy benachrichtigt. Und es passierte in den ersten drei Wochen häufiger. Grund hierfür waren unsere Unebenheiten und der Art und Weise, wie der Indego den Rasen mäht. Es wird nicht kreuz und quer gemäht, sondern in abwechselnden Mustern – sprich horizontal oder vertikal oder diagonal. Damit wird wird mit der Zeit wirklich jedes Grashalm gemäht und es wird verhindert, dass die Räder zu viele Abdrücke im Rasen hinterlassen. Bosch nennt diese Art zu mähen LogiCut. Es führt nur eben auch dazu, dass der Rasenmähroboter nicht beim ersten Mal in alle „Fallstricke“ bzw Unebenheiten reinfährt, die man so auf seinem Grundstück hat.
Weiterer Vorteil der Connect-Funktionalität ist das sogenannte „Smart Mow“. Es berechnet basierend auf Wetterdaten und die für die Region gegebenen Daten sowohl die Schnitthöhe, als auch den nächsten Zeitpunkt zum Mähen. Ansonsten bliebe einem zwar das Regelwerk selbst einzustellen z.B. jeden zweiten Tag um 17 Uhr. Mit der „Smart Mow“-Funktionalität machen wir uns aber keine Gedanken mehr – das Ding läuft wie geschrieben einfach weiter. Egal ob wir zuhause sind oder in Urlaub. Die App (erhältlich für Android & iOS) erlaubt es Mähzeiten auszuschließen, damit z.B. der Rasenmäher nicht mäht, währende der Rasensprinkler läuft.
Apropos App zur Steuerung des Indego: die „Bosch Gardening App“ läuft tatsächlich flüssiger unter iOS als unter Android. Mit etwas Geduld lässt sich aber auch die Android-Variante bedienen.
Bzgl. Akkulaufzeit: Wir haben ca 260m Rasen und wie gesagt einige Ecken und Kanten bei denen der Roboter doch viel rangieren muss. Der Rasenmäher packt es immer in einer Stunde. Am Anfang hat es etwas länger gedauert, da er bestimmte Bereiche mehrfach nachgefahren ist. Anscheinend scheint Bosch einwenig „machine learning“ implementiert zu haben. Wenn hierzu jmd mehr Infos hat, gerne melden.
Bzgl. Lautstärke: Das Gerät ist relativ leise. Man hört im Haus, wenn er draußen seine Runden dreht. Die Lautstärke ist aber vollkommen akzeptabel und in jedem Fall leiser als bei einem normalen Rasenmäher.
Als Fazit bleibt zu sagen: Es ist immer wieder ein Spaß, wie Nachbarn und Spaziergänger den kleinen Roboter bewundern. Wenn man sowas installieren lässt, läuft es sicherlich von Anfang an sauber. Ich würde ihn sofort wieder kaufen und in jedem Fall mit Internetanschluss. Das hat auch den Vorteil, dass es ein quasi Diebstahlschutz ist – man kann das Gerät zum einen Orten zum anderen via App deaktivieren.