Wie bereits geschrieben (Aufbau Kachelofen, erstes Feuer im Kamin) haben wir uns für unseren Neubau zu einem Kamin entschieden – genauer gesagt einen modernen Kachelofen. Fa. ICKAS Kachelofenbau hat unseren Kaminofen nach unseren Vorstellungen gebaut. So schön auch der Sommer war, wir haben uns tatsächlich auf den Herbst gefreut, um uns endlich am warmen Feuer im Wohnzimmer zu wärmen.
Schon jetzt wissen wir, dass uns der Kachelofen zukünftig viel Freude bereiten wird und sind der Fa. ICKAS Kachelofenbau wirklich dankbar für die super Beratung und professionellen Einbau. Sowohl bei der Beratung bzgl. der Elektronisch Abbransteuerung, als auch für die Dimensionierung des Kamins und insbesondere für die Empfehlung ein Holzregal wegzulassen.
Unser Kamin ist eigentlich ein moderner Kachelofen. Im Gegensatz zu einem Heizkamin speichert der Kachelofen die wärme mittels Specksteinen und Kacheln und gibt diese Wärme ab, nachdem das Feuer schon längst erloschen ist. So steht es jedenfalls im Prospekt und tatsächlich ist das in der Realität aber auch genau so. Wenn wir am späten Abend den Kamin mit 6 Scheit Holz befeuern, dann sind die Kacheln am nächsten Morgen immer noch spürbar warm. Und selbst am späten Nachmittag spürt man die Strahlungswärme, die der Kamin abgibt. Durch die gute Dämmung im Haus bleibt das Zimmer fast 20 Stunden angenehm warm. (In dem Kontext darf nicht vergessen werden, dass regelmäßiges Lüften ganz wichtig ist)
Anfangs hatten wir bedenken, dass wir unser Haus überhitzen bzw. der Kamineinsatz überdimensioniert ist. Unser Kamineinsatz der Firma Brunner hat eine Leistung von 11kw. Er steht an einer Außenwand in der Mitte vom Haus. Dieser Bereich umfasst sowohl Küche, Essbereich und Wohnzimmer. Wir haben zudem im Wohnzimmer eine offene Treppe ins Obergeschoss. Unser Kachelofen beheizt dadurch fast 1/3 vom gesamten Haus. Wenn wir im OG die Tür zum Bad offen stehen lassen, ist es dort sogar angenehm warm am morgen. Somit ist zu sagen, dass unsere Gasheizung in der Übergangszeit nur Warmwasser aufbereitet hat – die Fußbodenheizung war aus.
Beim Kauf des Kamins haben wir uns für eine elektronische Abbrandsteuerung entschieden – EAS von Brunner. Diese steuert elektronisch einen optimalen Abbrand vom Holz über die gesamte Zeit. Die Verbrennungsluftzuführung wird über einen Sensor mit Steuergerät gesteuert. Dadurch können wir Abends den Kamin anheizen und die EAS kümmert sich um die optimale Luftzufuhr. Das manuelle Einstellen der Luftzufuhr entfällt. Es hört sich an wie Spielerei, doch es ist wirklich super, dass man sich um nichts kümmern muss. Gleiches gilt übrigens auch für das Kaminanfeuern. Anbei noch ein Video, wie wir das Holz im Kamin anfeuern – das hat bisher ausnahmslos geklappt. Wir hatten Anfangs Bedenken und Fa. ICKAS hat uns beim ersten Anfeuern schon angeboten noch einmal vorbei zu kommen, sollten wir das Anfeuern nicht schaffen.
Kleine Anmerkung zum Video: Es müssen es keine Fidibusse (18stk für 4,7€) sein. Bei Amazon findet man z.B. 8kg Holz & Wachsanzünder für 20eur. Man braucht ein Feuerzeug (Streichhölzer haben keine Chance), um die Dinger anzuzünden – danach lodert die Flamme aber.
Zur Pflege und Wartung eines Kaminofens ist zu sagen: Nach regelmäßigen anfeuern haben wir bisher erst einmal die Asche leeren müssen. Die Glasscheibe verrußt dafür regelmäßig. Wir tippen mittlerweile auf Restfeuchte im Holz und werden uns ein Holzfeuchtemessgerät. Reinigung des Abzugssystems vom Kachelofen selbst ist laut Fa. ICKAS alle 10 Jahre fällig. Dafür möchte der Schornsteinfeger regelmäßig den Kamin inspizieren: 2x pro Jahr. Einmal im Januar und dann im Oktober wird der Kamin gereinigt. Zu beachten sind auch die Auflagen vom Schornsteinfeger: Fensterkontakt bei laufendem Kamin und Dunstabzugshaube (ohne Umluft), oder auch Blechvorlage auf unserem Parkett im OG vor die Kaminöffnung für die Dauer der Reinigung vom Kamin. Verschmerzlich, auch wenn wir etwas überrascht sind, dass der Schornsteinfeger zweimal im Jahr vorbei kommt.
Für den Winter haben wir uns beim örtlichen Holzhändler 4 SRM (Schüttraummeter) Holz gekauft. Ein Schüttraummeter trockenes Holz (25cm) hat 85 € gekostet. Umgerechnet vom Schüttraummeter in Raummeter oder Ster sind das etwa 2,8 RM. Wir haben bis zur Lieferung ein oder zweimal im Baumarkt Holz gekauft. Das lohnt sich absolut nicht. Es ist eine schlechte Qualität und sicherlich auch nicht im Sinne einer CO2 Bilanz, da das Holz meist aus Osteuropa angefahren wird. Leider ist das mit dem Vergleich von unterschiedlichen Angeboten für Holz eine große Herausforderung. Die einzelnen Angebote unterscheiden sich nicht nur im Preis, sondern auch in den Dimensionen. Günstiger wird es, wenn man frisches Holz kauft (60€) oder sogar selbst in den Wald geht. Dafür braucht es aber Kettensäge und einen entsprechenden Führerschein.
Zu den Anschaffungskosten: Wir haben uns mehrere Angebote eingeholt. Und haben uns mitunter die Kaminöfen der Firma Hark angeschaut. Es gab für uns kein Angebot unter einem fünfstelligen Betrag. Natürlich Zu den laufenden Kosten zählt der Schornsteinfeger (100€ im Jahr) und die Menge an Holz die verfeuert wird. Aktuell sind das 6 Scheit Holz pro Tag – im Winter werden das 2×6, jeweils morgens und abends.
Wow… der Bericht ist echt super geschrieben und man lernt ziemlich viel Neues. Ich bin auch gerade am überlegen, ob ich mir einen Kaminofen zulege, weil es ein echt cooler Flair wäre. Bei mir in der Gegend gibt es ein Ofenhaus, aber bevor ich dort hingehe wäre es cool wenn ich ein paar Tipps bekommen könnte, welcher von denen zu empfehlen ist und welche nicht ratsam sind?
LG Thomas
Hallo Thomas,
wir haben unseren Ofenbauer über die Herstellerseite gefunden. Wenn es dir aber um einen Ofen zum hinstellen geht, so findest du im Internet tatsächlich einige Angebote. Abgenommen muss der angeschlossene Ofen dann aber vom Schornsteinfeger. Ansonsten bekommst du keine Genehmigung diesen zu betreiben. Vor den Ofen, die im Bauhaus angeboten werden wird jedoch zumeist abgeraten. Dazu gibt es auch einige Erfahrungen und Testberichte in Netz.
Viele Grüße,
die Baumeister.
Hallo,
wir sind gerade bei der Recherche nach einem
modernen und gemauerten Kachelofen auf Ihren Blog gestoßen. Sehr informativ und Ihr Kamin steht so da wie wir ihn uns auch vorstellen von Form, Größe und Design.
Können Sie näheres zu den Anschaffungskosten sagen? In welchen Bereich befanden sich die Angebote im fünfstelligen Bereich in etwa? Und welche Keramik wurde in Ihrem Kamin verbaut? Das mit der EAS ist schon eine feine Sache, wenn das in unserem gesteckten Budget (15T€) noch drin ist machen wir das wohl auch. Danke im Voraus und beste Grüße
Hallo Tobias,
in unser erstes Gespräch mit dem Kaminbauer sind wir mit der Erwartungshaltung reingegangen, wir bekommen etwas für knapp 10T€. Da wurden wir aber auch schon schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Zu dem Preis gab es in der Größe Bausätze für einen Kamin im Baumarkt – großartig Keramik, eine elektronische Abbrandsteuerung oder viele Schamottsteine brauchte man da nicht zu erwarten. Vielleicht hat sich das zwischenzeitlich geändert – ich habe kürzlich einen netten Kamin in Betonoptik beim Bauhaus gesehen.
Die Unterlagen zum Angebot haben ich gerade nicht zur Hand, aber bei ca. 15T€ sind wir rausgekommen. Was die Keramik angeht, haben wir eher über die Farbe diskutiert und weniger über die Beschaffenheit – somit kann ich nicht sagen, woher die Keramik stammt oder wie oft sie gebrannt wurde.
Viele Grüße,
die Baumeister